Die Wüsten von Lygia

Lygia, das Reich im Süden. Nichts als Wüsten, wo die eleganten Viadukte ihre schlanken, gemauerten Beine in den Sand stemmen wie gigantische Insekten, die der Trockenheit trotzen. Sie sind die wichtigen Lebensadern für die Städte, die an ausgetrockneten Flussbetten auf das Wasser angewiesen sind, das vom Fuß der Gebirge im Osten des Landes einen langen Weg zurücklegt. Damit es nicht verdunstet, haben die einfallsreichen Baumeister des Südens aufwendige Konstruktionen zum Schutz des wertvollen Guts errichten lassen.

Die Hänge der Bergmassive, die sich im Osten des Landes erheben und es mit ihrem Quellwasser speisen, sind felsig und rau, dennoch haben sich hier viele Menschen angesiedelt, die in den schattigen Tälern und Klüften ihre Felder bearbeiten. Der Ruf der Bruderschaft ist hier kaum zu hören, so wie in ganz Lygia verhallt er in der Trockenheit des Sandes. Würden die Menschen hier den Anweisungen der Brüder folgen und kein Wasser nutzen, das vor mehr als einem Tag niedergeregnet ist, so würden sie verdursten, ihre Felder verdorren und ihr Vieh elend eingehen. Nein, hier in den südlichen Ländern konnte und wollte man nicht auf die verblendeten Priester hören, die den Norden in ihrem unbarmherzigen Griff hatten. Es wurden sogar Schiffe gebaut, errichtet in den Hafenstädten entlang der Küste, um die Meere zu erforschen und um auf die Jagd zu gehen. Doch dies geschah heimlich, denn man wollte nicht den Zorn der Menschen von Faar auf sich ziehen, es gab wichtige Handelswege zu schützen und gute Beziehungen zu pflegen.

Dennoch war davon auszugehen, dass der eine oder andere Agent durch die Straßen von Bashasar oder Hurth schlich und die geheimen Werften bereits ausgekundschaftet hatte, die so nicht mehr lange ein Geheimnis wären. Doch die Fürsten von Lygia waren stark und selbstbewusst genug, um dies hinzunehmen. Die Herren von Faar brauchten ihren Stahl – und der war für sie wertvoller als ein paar Narren, die nicht ihrem Glauben folgten und sich selbst ins Unglück stürzen wollten.

Die Wüsten von Lygia

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Schwarzer Teich. Eingerahmt von hohen Stämmen, deren Astwerk nur ein fahles Grau bis zur Wasseroberfläche durchlässt. Gestrüpp wuchert über die Ufer, lässt sie verschwimmen mit

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